Leutenbach – Sinterstufen – Sankt Moritz Kapelle

Die Wandertour bei Leutenbach in der Fränkischen Schweiz zu den Sinterterrassen, der Kapelle St. Moritz sowie zum Ausblick Burgstall mit herrlichem Blick ins Tal bietet bei jeder Jahreszeit ihre besonderen Reize. Wir sind sie bisher drei Mal gelaufen, und zwar im Sommer, Herbst und nun zuletzt im Winter bei strahlendem Sonnenschein und wunderbarer Schneelandschaft. Da die Wandertour auch Treppen und schmale Waldwege aufweist, ist sie eher ungeeignet für Kinderwägen, jedoch für geübte Wanderkinder kein Problem.

Unsere Wandertour auf einen Blick:

  • Länge 8,5 km
  • Dauer 2,5 bis 3 Stunden
  • Höhenmeterunterschied 229 m
  • Startpunkt Wanderparkplatz in Leutenbach
  • Highlights: Quelle mit dem heiligem Mauritius, Kapelle St. Moritz, Sinterterrassen, Burgstall Burgstein

Die Tour bei Outdooractive inklusive GPX-Datei

Route Wanderung Leutenbach

Höhenprofil Wanderung Leutenbach

Orakelbrunnen

Beim Start der Wandertour auf dem Wanderparkplatz in Leutenbach begrüßen einem bereits die ersten beiden Highlights: Zum einen das schmuckvolle Jesus-Kreuz und die Quelle mit der Miniatur-Kapelle und dem Schutzpatron, den Heiligen Mauritius.

Kreuz
Jesuskreuz am Wanderparkplatz

Die Quelle wird auch der Orakelbrunnen bei St. Moritz genannt. Laut Überlieferungen soll sich an dieser Stelle einst eine heidnische Kultstätte befunden haben. Dem Wasser der Quelle werden heilende Kräfte zugeschrieben, sodass mit der Verbreitung des christlichen Glaubens, die Quelle in eine frühchristliche Taufstätte umgewidmet wurde. Später wurde die Miniaturkapelle, oder auch Brunnenhäuschen genannt, geschaffen und der Heilige Mauritius als Schutzpatron gewählt, weil auch ihm zugeschrieben wird, Menschen und deren Leiden lindern zu können.

Heiliger Mauritius und Quelle
Quelle mit dem Schutzpatron heiliger Mauritius

Der Sage nach, vermag die Quelle auch das Schicksal vorherzusagen: So wird sich erzählt, wenn man ein Stöckchen ins Wasser des Quellverlaufs wirft und dieses schwimmt, so wird die Person bald von ihrer Krankheit genesen, geht es jedoch unter, so ist dies ein böses Omen.

 

Ausblick vom Burgstall
Ausblick vom Burgstall auf die Kapelle St. Moritz und das Walberla

Blick vom Burgstall aus auf das Walberla und die Kapelle St. Moritz als farbiges Panorama im Herbst aufgenommen.

Die Edelfreien von Leutenbach

Wir sind zu erst Richtung des Aussichtspunktes Burgstall  Burgstein gelaufen, um den herrlichen Ausblick zu genießen.

Seinen Namen hat der Aussichtspunkt Burgstall Burgstein von der im 11. Jahrhundert errichten kreisrunden Burganlage, die von den Edelfreien von Leutenbach errichtet wurde. Urkundlich erwähnt sind die Edelfreien von 1079 bis 1203, danach erlischt das Geschlecht mit Otto II. von Leutenbach.

Heute ist von der Burganlage nur noch ein kleiner Vorsprung mit einem Treppenrest übrig. Doch der Ausblick entschädigt dafür und lässt uns gleich auf drei Kapellen der Fränksichen Schweiz blicken.

Bei klarem Wetter sieht man von hier aus die Kapelle St. Moritz, dahinter erstreckt sich das Walberla und lässt einen Blick auf die Sankt-Walburgis-Kapelle zu und ganz klein erstrahlt im Hintergrund die weiße Vexierkapelle in Reifenberg.

Felsen mit Schnee
Felsformation

Die Kapelle St. Moritz

Nach unserem leichten Abstieg gelangen wir direkt zu der Kapelle St. Moritz. Über die genaue Entstehungsgeschichte der im gotischen Stil erbauten Kirche ist leider nichts genaues überliefert. Zum ersten Mal wird sie 1465 erwähnt. Eine naheliegende Vermutung ist, dass die Errichtung der Kapelle im Zusammenhang mit den Edelfreien von Leutenbach steht.

Einer Sage zufolge soll die ehemalige Burganlage und die Moritzkapelle durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden gewesen. Archäologische Untersuchungen zeigen auf jeden Fall, dass beim unterhalb der Kapelle gelegenen Wasserfalls (Sinterstufen) tatsächlich Stollen in das Gestein führen.

St. Moritz
Die Kapelle St. Moritz

Die Sinterterrassen

Bei den Sinterterrassen angelangt, kann man die Stufen parallel zu ihnen herunterlaufen. Je nach Jahreszeit fließt mehr oder weniger Wasser diese von der Natur gebildeten Stufen herunter. Wir hatten das Glück, dass nach den starken Regenfällen eine erneute Kaltfront kam und wir dadurch einen Mix aus schnell fließendem Wasser und Eisgebilde vorfanden, die uns tolle Fotomotive ermöglichten.

Sinterterrassen bei Leutenbach
Sinterterrassen bei Leutenbach
Eiszapfen
Eiszapfenwand bei den Sinterstufen

Danach wanderten wir weiter durch die schneebedeckte Landschaft und erfreuten uns an dem sonnigen Wetter.

Entspannte 8,5 Kilometer mit leichten Steigungen und einigen zu überwindenden Treppen, die auch für ungeübte Wanderer gut zu schaffen sind. Da es auf der Wandertour keine unmittelbaren Einkehrmöglichkeiten gibt, empfiehlt es sich, einen Wanderproviant einzupacken. Auf der Tour gibt es mehrere Bänke, um bei einem kühlen Hellen oder einem dampfenden Tee die Ruhe und Natur der Fränkischen Schweiz zu genießen.

Impressionen im Herbst