Die Fränkische Schweiz, eine Tourismusregion in Oberfranken (Bayern), verdankt ihren Namen kulturellen und geologischen Besonderheiten. Diese charakteristische Berg- und Hügellandschaft zeichnet sich durch markante Felsformationen, Höhlen sowie eine hohe Burgen- und Ruinendichte aus und ist Teil der Metropolregion Nürnberg.
Geologie und Merkmale
Die Fränkische Schweiz ist von Kalk- und Dolomitfelsen des Weißen Jura geprägt. Diese typische Karstlandschaft zeichnet sich durch tief eingeschnittene Flusstäler und trockene, karge Hochflächen aus. In den geschichteten Kalksteinen sind zahlreiche Fossilien, vor allem Ammoniten, zu finden. Besonders auffällig sind die Zeugenberge, darunter der 539 m hohe Staffelberg im Nordwesten bei Bad Staffelstein, die 587 m hohe Neubürg bei Wohnsgehaig, der östlich gelegene 627 m hohe Kleine Kulm bei Körbeldorf sowie die im Westen liegende 512 m hohe Ehrenbürg bei Kirchehrenbach.
Klettern in der Fränkischen Schweiz
Mit über 6500 Routen zählt die Fränkische Schweiz zu den am besten erschlossenen Klettergebieten weltweit. Hier wurde der erste Haken einzementiert, und das Rotpunkt-Klettern hat hier seinen Ursprung. Die vielen Lochfelsen und Überhänge machen die Fränkische Schweiz zu einem der wichtigsten außeralpinen Klettergebiete.
Höhlen
Die Region beherbergt zahlreiche Höhlen, welche aus Karstgestein bestehen, einem säurelöslichen Gestein wie Kalkstein und Dolomit. Durch das Eindringen von Kohlensäure sind die unzähligen Höhlen entstanden, davon viele, die reich an Tropfsteinen sind. Zu nennen sind hierbei vor allem die bekanntesten Tropfsteinhöhlen Teufelshöhle bei Pottenstein sowie die Sophienhöhle bei der Burg Rabenstein im Ahorntal.
Burgen und Museen
Die Fränkische Schweiz ist Teil der Burgenstraße, einer Touristenstraße mit über 70 Burgen, Schlössern und Festungen zwischen Mannheim und Prag. Die Region beheimatet etwa 40 Museen, darunter das bedeutende Fränkische Schweiz-Museum in Tüchersfeld, das im sogenannten Judenhof einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Kultur bietet.
Kirchen in der Fränkischen Schweiz
Fast jedes Dorf in der Fränkischen Schweiz verfügt über seine eigene Kirche. Zu den bekanntesten zählt die barocke Dreifaltigkeitsbasilika zu Gößweinstein, die von Balthasar Neumann geplant wurde und ihre Einweihung 1739 feierte. Gleichzeitig ist sie ein beliebter Wallfahrtsort. Darüber hinaus sind die Wehrkirchen: Kirchenburg St. Georg in Effeltrich, die Kirche St. Laurentius und Heinrich in Hohenpölz sowie St. Jakobus und Katharina in Königsfeld zu nennen. Wie ihrer Bezeichnung bereits zu entnehmen ist, zeugen sie von unsicheren Zeiten.
Fränkische Biere
Die Fränkische Schweiz zählt etwa 70 kleine und mittlere Brauereien, viele davon bis heute familiengeführte, deren Gründung bereits im 19. Jahrhundert liegt und mit einem eigenem Ausschank einhergeht. Das „Fränkische Dreigestirn“ bezieht sich hierbei auf das Brauen sowie das Führen eines eigenen Gasthofs und einer Landwirtschaft. Einige Brauereien brauen bis heute nur einmal oder zweimal wöchentlich und schenken ihr Bier ausschließlich in ihrem eigenen Gasthaus oder ihrer Braustube aus oder in wenigen verbundenen Gasthäusern.
Brauchtum – Die Osterbrunnen
Ein bis heute vielerorts verbreiteter Brauch, welcher auf das Jahr 1910 zurückgeht, ist das Schmücken des Dorfbrunnens zu Ostern. Über 200 Dörfer und Gemeinden schmücken auch heute ihre Brunnen am Karfreitag mit selbst bemalten und verzierten ausgeblasenen Ostereiern. Der Ursprung ist wohl in der Bedeutung des Wassers zu finden, da die Fränkische Schweiz als Hochebene zu einer wasserarmen Region zählt.